Pfingstfestival alte musik - alte musik feldkirchen

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| 27. - 29. Mai 2023 |

Der Arkadenhof des Bamberger Amthofs bildet das ideale Ambiente zum hautnahen Erleben der packenden oder berührenden Neuinter­pretation Alter Musik. Die Klangfarben der Originalinstrumente und die Freude und Begeisterung der MusikerInnen machen die Konzertabende zu unvergesslichen Inspirationen.

Das  diesjährige Festival alte.musik.feldkirchen bringt besonders farbenfrohe" Musik in frischer Interpretation. Wir unternehmen eine  musikalische Reise mit dem jungen österreichischen Quadriga Consort in  den Norden Europas mit traditionellen Liedern und Tanzmusik aus  Skandinavien und Bitannien. Mit Oni Wytars – einem internationalen  besetzten Ensemble – geht es mit feurigen Liebesliedern ins Italien der  Renaissance. Danach eine Ruhepause in der kleinen Michaelikirche (100m)  mit Fantasien für Gambenquartett aus dem England des 17.Jahrhunderts und Romina Lischka. Den  Abschluss finden wir im England des 16.Jahrhunderts mit Consort Songs  & Fantasien von William Byrd präseniert vom Countertenor Marnix De  Cat und dem Hathor Consort.

Freuen Sie sich mit uns auf spannende musikalische Begegnungen, vielfältige Stimmen und authentische  Interpretationen.
Wir laden Sie ein, das Ambiente des Amthofes und die wunderbare Umgebung von Feldkirchen in dieses besondere Fest einzubeziehen.
  Samstag 27. Mai 2023  
20.00 Uhr
Amthof Feldkirchen
Quadriga Consort
Österreich
Quadriga Consort | Foto LeonieTrefflinger
Midsummer
 Traditional Songs and Dance Tunes from Scandinavia and Britain

Die Alte-Musik-Band Quadriga Consort erkundet den Zauber vergangener Tage im Lichte des Nordens. Wenn Sonnenuntergang und Sonnenaufgang im nicht enden wollenden Dämmerlicht verschmelzen, ist Sommersonnenwende. Scheinbare Unendlichkeit und zugleich unausweichliche Vergänglichkeit erzeugen eine Faszination, der sich die Menschen nicht entziehen können. In alten Zeiten wie heute.
Sängerin Sophie Eder wandelt mühelos zwischen den traditionellen Stilen und Sprachen Nordeuropas, zwischen Melancholie und Lebenslust und verzaubert mit archaisch anmutender, gälischer Musik der Schotten, Liedern der um die Sonnwendfeuer tanzenden Schweden und tiefgründigen englischen Balladen von Freud und Leid, Leben und Vergänglichkeit, Liebe und Tod.

Nikolaus Newerkla hat für sein Alte-Musik-Ensemble und dessen historisches Instrumentarium aus Archiven traditioneller Musik des Nordens teilweise vergessene, aber auch bis heute durchgehend mündlich tradierte Lieder und Instrumentalstücke ausgegraben. Ihnen allen gemeinsam: Sie tragen den Sommer in sich. Besonders im Norden ist die Sommersonnenwende ein wichtiger Grund zum Feiern. Ein über die Kulturen hinweg durchgängiges Phänomen sind die Sonnwendfeuer. „Midsomar” gilt in Schweden als das zweitwichtigste Fest des Jahres. Am Mittsommerabend wird ein mit grünen Blättern geschmückter Baumstamm aufgerichtet, der „Mittsommerstange“ (midsommarstång) genannt wird, und um den freudige Tänze gemacht werden. Ähnliches beobachtet man auf den britischen Inseln, wo um den „Maypole“ ein Bändertanz aufgeführt wird. Die traditionellen Lieder und Tänze erzählen von den weit verbreiteten, aber auch vergessenen Phänomenen des freudigen Brauchtums und lassen die Bräuche vor unserem geistigen Auge wieder aufleben.

An diesen Hochsommertagen gibt es aber auch regional und kleinräumig sehr viele unterschiedliche Bräuche. „The Midsummer’s Carol” ist etwa ein Lied, das von einer heute längst vergessenen Tradition aus Norfolk berichtet, dem „Leman Day” (Leman - mittelenglischer Ausdruck für „leaf man”): Der Song erinnert an den Brauch, da sich am frühen Morgen des Mittsommertages junge Männer mit Blumen und Blättern schmückten, zu ihren auserwählten Mädchen gingen und sie mit Instrumenten und Gesang weckten und umwarben. Die Vorfreude und das Hoffen der jungen Frauen auf diesen Tag und auf das Erscheinen des Richtigen war besonders groß. Der Leman Day ist wohl ein Vorläufer des späteren Valentine’s Day, der sich ja bis heute und mit stetiger Ausbreitung gehalten hat.

„Puirt a beul” ist schottisch gälisch und bedeutet übersetzt „Mundmusik“ und ist so etwas wie gesungene Tanzmusik, die natürlich auch beim Fest der Sonnenwende, etwa auf den äußeren Hebriden, nicht fehlen durfte und darf. Sind keine Instrumente zur Hand muss die Stimme sie ersetzen. Dabei ist der Rhythmus des Textes wichtig, weniger der Inhalt. Diese Art des Gesangs hat sich bis heute in der mittlerweile kleinen schottisch-gälischen Community gehalten - und im Quadriga Consort bekommt sie eine neue Bühne mit Sophie Eder, die wie kaum eine andere Sängerin diese gesangs- und sprachakrobatischen Anforderungen beherrscht.

 Der hochsommerliche Wendepunkt war im Übrigen auch immer ein Grund für melancholische Gedanken und die Antizipation des Winters, das Bewusstsein dass auch jeder Sommer vergänglich ist, die Tage ab nun unweigerlich kürzer werden. Und so gibt es auch - neben all den ausgelassenen Tänzen und Liedern - melancholische Balladen von traurigen und oftmals schaurigen Geschichten, die sich an diesen längsten Tagen des Jahres ereignet haben. Von unerfüllter Liebe, Sehnen und Sterben.


PROGRAMM


Besetzung
Sophie Eder - Gesang  |  Karin Silldorff - Blockflöten  |  Angelika Huemer - Blockflöten, Diskantgambe  |  Dominika Teufel - Altgambe  |  Philipp Comploi - Basse de Violon  |  Tobias Steinberger - Percussion  |  Nikolaus Newerkla - Cembalo, Vibrandoneon, Arrangements, Komposition, Leitung
  Samstag 27. Mai 2023  
20.00 Uhr
Amthof Feldkirchen
Quadriga Consort
Österreich
  Sonntag 28. Mai 2023  
20.00 Uhr
Amthof Feldkirchen
Oni Wytars
Deutschland
OnyWytars
Cantar d’Amore
Lieder über die Liebe aus der italienischen Renaissance und mündlicher Überlieferung.

Seit Menschen sich verlieben, werden Lieder oder Poesien geschrieben, die an das Herz der oder des Geliebten gerichtet sind. Die Autoren dieser Liebeslieder -und gedichte waren in der Vergangenheit Könige, TroubadourInnen, fahrende Sänger, Hofkapellmeister, verarmte Dichter und zahllose andere, von denen uns leider keine Spur erhalten blieb.

Zu Beginn der Renaissance, um 1500, als man begann, Musik zu drucken und Notenblätter auf den Straßen und Gassen der europäischen Städte zu verkaufen, entwickelte sich ein unvorstellbarer Hunger der Menschen nach Musik, die sie selbst zuhause oder in sogenannten "musikalischen Zirkeln", von denen es um 1600 allein in Neapel über 100 gab, vortragen konnten. Dieser Hunger wurde von zahlreichen Komponisten wie Giovanni Leonardo Dell'Arpa, Juan del Encina, Hieronymus Kapsberger, Sbruffapappa, Giovanni Domenico Da Nola und vielen anderen gestillt, die in großen Mengen Lieder schrieben, die relativ einfach und eingängig waren und die vor allen Dingen von einem sprachen: der Liebe. So entstanden erstmals Liederbücher "für jedermann“., die u.a. Frottole, Canzonen, Ballate, Barzellette, Villanellen und Madrigale enthielten, die allesamt in ausgiebigster Manier von der Liebe und den dazugehörigen Freuden und Leiden erzählen.

1537 druckte der in Venedig ansässige deutsche Buchdrucker "Joannes de Colonia" die erste jemals gedruckte Sammlung von Villanellen. Sie enthält 15 sogenannte "canzone villanesche" (=ländliche Lieder) verschiedener Autoren, die sich über lange Zeit großer Beliebtheit erfreuten. Die Kunst eines Interpreten solcher Liebeslieder bestand darin, sie mit einer solchen Überzeugung, Leichtigkeit, Kunstfertigkeit und zugleich ergreifender Einfachheit vorzutragen, dass sie praktisch zu seinem "Eigentum" wurden. In einer Zeit, in der die Mehrstimmigkeit immer mehr an Bedeutung gewann, galt dieser Stil als die perfekte Wiedergeburt der antiken klassischen Dichtung, bei deren Aufführung es wichtiger war, die oftmals dramatischen Inhalte zu interpretieren, als sich in kunstvollen Umspielungen zu verlieren. Diese Art zu singen war freilich bereits vor der Renaissance in der mündlich überlieferten Tradition des Mittelmeerraumes verbreitet und ist es noch heute.
In der heutigen traditionellen Musik der europäischen Mittelmeerländer muss man nicht lange nach den Spuren, die diese Lieder hinterlassen haben, suchen. Der melismatische Gesang, die rhythmischen und harmonischen Modelle, ja sogar einige Musikinstrumente sind praktisch seit dem 16. Jahrhundert ununterbrochen in Gebrauch und fester Bestandteil der Volksmusik.

Das Ensemble Oni Wytars macht sich, gemeinsam mit der römischen Sängerin Gabriella Aiello in diesem neuen Projekt diese zeitlose Poesie "zu eigen" und interpretiert sie auf ganz eigene Weise.

Besetzung
Gabriella Aiello - Gesang, Tamburello | Peter Rabanser - Gesang, Barockgitarre, Dudelsack | Riccardo Delfino - Harfe, Gesang | Jakob Rattinger - Viola da Gamba | Angela Ambrosini - Schlüsselfidel | Michael Posch - Blockflöten | Katharina Dustmann - Perkussion

  Sonntag 28. Mai 2023  
20.00 Uhr
Amthof Feldkirchen
Oni Wytars
Deutschland
  Sonntag 28. Mai 2023  
22.10 Uhr
Michaelikirche Feldkirchen
Romina Lischka
Belgien
Romina Lischka
In Nomine - The Art of Fantasy

Im Nachtkonzert des diesjährigen Pfingstfestivals der Alten Musik,  beeindruckt Romina Lischka (Gründerin des Hathor Consort) mit vierstimmig besetzten Fantasien und In-Nomine-Kompositionen in der Besetzung mit 4 Gamben.

Mit Henry VIII wurde das Gamben-Consort ein fester Bestandteil der englischen Hofmusik. Die Tradition des Consort Spielens florierte im  Elisabethanischen Zeitalter weiter in Adelskreisen bis es sich  unter James I auch in den bürgerlichen Kreisen verbreitete. Ein festes Quartett von vier Hofgambisten avancierte zum Consort Spiel mit der Königsfamilie selbst. Die englische Fantasia und das In Nomine boten eine Form, die sowohl  den Zeitgeist als auch den individuellen Ausdruck der Komponisten über 150 Jahre stand hielt bis Purcell in 1680 ein letztes kulminierendes Zeugnis erfasste.

Für Uneingeweihte: In Nomines sind im England des 16. und 17. Jahrhunderts beliebte Instrumentalkompositionen, in denen Kontrapunkte um einen Cantus firmus gewebt sind, der von der sachstimmigen Sarum-Antiphon Gloria tibi Trinitas Messe von Tavener abgeleitet ist und haben einen kontemplativen Charakter.

PRESSE
Die dichte Kontrapunktik der Kompositionen wird von den Hathor-Gambisten wunderbar durchhörbar gestaltet. Die Intonation ist durchweg hervorragend, das Consort agiert absolut homogen, ist also mit einer guten Orgel vergleichbar, die verschiedene klangvolle Register besitzt. (Kritik: Bernhard Schrammek)

Romina Lischka überbrückt  die Grenzen zwischen Kulturen und Genres, indem sie ihre eigene künstlerische Sprache entwickelt, in der sich klassische, zeitgenössische und musikalische Traditionen aus aller Welt kreuzen. Neben  ihrer Tätigkeit  als Gambistin  studierte  sie klassischen nordindischen Gesang (Dhrupad) am Konservatorium von Rotterdam (Bachelor 2010) und in Delhi und Pune in Indien bei Ustad Fariduddin Dagar und Uday Bhawalkar.

In der Spielzeit 2019-20 war Romina Lischka porträtierte Künstlerin bei Bozar, 2019 und gewann den Klara-Preis für die Solistin des Jahres. 2021 erhielt sie den Ultima-Preis in der Kategorie Musik.

PROGRAMM
Fantasias, In Nomine, Ut re mi fa, Browning von A. Ferrabsoco I & II, Th. Lupo, Purcell

Besetzung
Romina Lischka - Diskantgambe & künstlerische Leitung  |  Thomas Baeté - Altgambe  |  Irene Klein - Bassgambe  |  Nicholas Milne - Bassgambe

  Sonntag 28. Mai 2023  
22.10 Uhr
Michaelikirche Feldkirchen
Romina Lischka
Belgien
  Montag 29. Mai 2023  
20.00 Uhr
Amthof Feldkirchen
Marnix De Cat & Hathor Consort
Belgien
Hathor Consort | Foto Robbrecht Desmet
In my heart of hearts
 Consort Songs & Fantasien von William Byrd

Der „Consort Song“, eine englische Liedform für Stimme und Gambenconsort, entstand wahrscheinlich aus den Knabenchören in Theaterstücken und Unterhaltungen um 1550 am englischen Hof. In seinem frühen Repertoire gab es zwei unterschiedliche Formen, eine einfache strophische Setzung und das dramatische Lamento oder ,death Song‘ (Totenlied) welches mehr Komplexität in der durchkomponierten Begleitung für die Gamben zeigt.

Durch William Byrd wird der ,Consort Song‘ zu einer hohen Kunst der klassischen, imitativen Polyphonie für seriöse, spirituelle und elegische Versvertonungen. Byrd's Interesse für den Inhalt der Poesie erschuf einen Gegenpol zum modischen italienischen Madrigal, das mit seinen Wortillustrationen einen grossen Einfluss auf den englischen Stil unter Elizabeth I ausübte.



PROGRAMM
Consort Songs von W. Byrd, R. Farrant, R. White / Consort Music von Holborn, Dowland, W. Brade, Th. Tallis

Besetzung
Marnix De Cat - Countertenor  |  Romina Lischka - Gambe & künstlerische Leitung |  Liam Fennelly - Altgambe  |  Thomas Beate - Altgambe  |  Irene Klein - Bassgambe  |  Nicholas Milne - Consort Bass  |  Matthias Spaeter - Laute

  Montag 29. Mai 2023  
20.00 Uhr
Amthof Feldkirchen
Hathor Consort
Belgien
  Preise  

Einzelkonzerte: € 35,-/ erm. € 30,-   Nachtkonzert € 30,-/ 26,-   Festivalpass: € 115,-/ erm. € 99,-
Kulturvorrat mit Aufschlag € 10,-

Ermäßigte Karten:
Studierende, Zivil- und Präsenzdiener, Menschen mit Beeinträchtigung, sowie kfa-Mitglieder und Inhaber der Kärnten-Kultur-Card.
Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr erhalten Konzertkarten zum Preis von € 15,- .
Sie können Karten auch direkt über E-Mail reservieren: office@kultur-forum-amthof.at  Kennwort: Alte Musik oder telefonisch unter +43 (0) 676 719 22 50
Bankverbindung: kultur-forum-amthof Volksbank Kärnten IBAN: AT61 4213 0316 0264 0000

Freie Sitzplatzwahl !

Zimmervermittlung: Touristikbüro Feldkirchen Tel. (0) 4276 - 2176
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